Was versteht man unter einem Partikelfilter am Auto?
Filterung von Partikeln im Abgas
Die ersten Vorschriften zur Begrenzung der abgasbedingten Partikelemissionen und zur Forderung nach Partikelfiltern am Auto kamen bereits in den 2000er-Jahren auf. Mit dem Ziel, die Luftqualität in städtischen Gebieten zu verbessern, verabschiedete die Europäische Union in diesem Rahmen verschiedene Gesetze. Seit 2011 schreibt die Abgasnorm Euro 5 die Verwendung von Filtern zur Reduzierung der Partikelemissionen von Dieselfahrzeugen vor. Mit der Abgasnorm Euro 6 wurden die Vorschriften im Jahr 2018 auch auf neue Benzinfahrzeuge ausgeweitet.
Ein in den Auspuff eines Autos eingebauter Partikelfilter wirkt in zwei Schritten. Zunächst werden die Partikel von einem Filter zurückgehalten und in Form einer Rußschicht gebunden. Dann werden diese Filter gereinigt: entweder durch die automatische Rußverbrennung durch die Hitze der Abgase oder einen aktiven Regenerationsvorgang, bei dem die Temperatur am Filter durch die Einspritzung von Verbrennungsgas bei niedriger Drehzahl künstlich erhöht wird.
Filterung von Partikeln aus Bremsabrieb
Ein Partikelfilter am Auto kann auch am Bremssystem platziert werden, um dort die durch den Bremsabrieb freigesetzten Feinstaubpartikel aufzufangen. Da heute mehr als die Hälfte der vom Straßenverkehr verursachten Partikel nicht durch Abgasemissionen, sondern durch den Abrieb von Reifen und Bremsen verursacht werden, ist eine derartige Vorrichtung wichtiger denn je. Die neue Abgasnorm Euro 7 begrenzt die Partikelemissionen aus Bremsen sowie das Mikroplastik aus Reifen erstmals auf 7 mg/km und dürfte den Einsatz von Bremsstaubpartikelfiltern deutlich vorantreiben. Voraussichtlich gelten diese neuen Vorschriften für alle Fahrzeugtypen – und damit auch für Elektrofahrzeuge.
Bislang sind diese am Auto montierten Partikelfilter noch wenig verbreitet. Das Ansaug- und Filtersystem von Tallano Technologie trägt den Namen TAMIC® und wird direkt an der Bremse von Straßenfahrzeugen angebracht, wo es die von den Bremsanlagen freigesetzten Feinstaubpartikel um bis zu 90 % reduziert. Diese universell einsetzbare Vorrichtung wurde im Labor entwickelt, unter realen Bedingungen erprobt und lässt sich an jeden Fahrzeugtyp anpassen. Ein positiver Schritt für eine gesündere Atemluft – denn auch der Vormarsch der Elektroautos kann die aus Reibung entstehenden Feinstaubemissionen nicht ausbremsen.
So handelt es sich bei einem Partikelfilter am Auto um ein speziell zum Auffangen und zur Reduzierung der Feinstaubemissionen entwickeltes Bauteil, dessen vorrangiges Ziel die Verbesserung der Luftqualität ist. Die Partikelfilter mindern die Menge an schädlichen Partikeln, die in die Umgebungsluft abgegeben werden. Mit einem leistungsstarken Partikelfilter ausgestattete Fahrzeuge tragen dazu bei, die schädlichen Umweltauswirkungen der Feinstaubmissionen zu reduzieren und eine bessere öffentliche Gesundheit und Luftqualität zu erzielen.
Als erste weltweite Vorschrift zur Regulierung von Partikelemissionen aus Bremssystemen dürfte die Abgasnorm Euro 7 in diesem Rahmen einen signifikanten Fortschritt mit sich bringen.