FAQ

Was ist die wichtigste Ursache für die Luftverschmutzung?

Mit den 15.000 Litern Luft, die wir täglich einatmen, sind wir – insbesondere im städtischen Raum – Tag für Tag der Luftverschmutzung ausgesetzt. Gase und Feinstaub schaden nicht nur unserer Gesundheit, sondern auch der Umwelt und den Ökosystemen unseres Planeten – und beschleunigen den Klimawandel. Wo aber liegen die Ursachen für die Luftverschmutzung? Einige Schadstoffe sind natürlichen Ursprungs und können nur bedingt beeinflusst werden. Dazu zählen Pollen, Rauch aus Waldbränden, Sandwinde, Bodenerosion und durch Vulkanausbrüche freigesetztes Schwefeldioxid. Die wichtigsten Ursachen für die Luftverschmutzung finden sich jedoch in der menschlichen Aktivität, wie die mit der Entwicklung der industriellen Produktion und des Straßenverkehrs seit dem 19. Jahrhundert beschleunigte Verschlechterung der Luftqualität bezeugt.
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Durch menschliche Aktivitäten freigesetzte Schadstoffe

 

Für die Entstehung von primären und sekundären Schadstoffen ist der Mensch verantwortlich. Zu den primären Schadstoffen zählen Stickoxide (NOₓ), Schwefeldioxid (SO2), flüchtige organische Verbindungen (VOC), Kohlenwasserstoffe sowie metallische Feinstaubpartikel (Blei, Kadmium etc.), die in der Industrie, durch Öfen und Heizungen, Verkehr und Landwirtschaft entstehen. Sekundäre Schadstoffe werden durch die chemische Reaktion verschiedener Schadstoffe in der Atmosphäre gebildet. Zu ihnen zählen Ozon, Stickstoffdioxid und ultrafeine Partikel.

 

Für die Luftverschmutzung verantwortliche Wirtschaftszweige

 

Welche menschlichen Aktivitäten sind die wichtigsten Ursachen für die Luftverschmutzung?

 

  • An erster Stelle stehen der Wohnsektor – insbesondere Gebäudeheizungen – und der Straßenverkehr. Die Verteilung ist jedoch stark gebietsabhängig: So sind diese Aktivitäten im Großraum Paris für die Hälfte bzw. ein Viertel der Feinstaubemissionen verantwortlich, während im französischen Arve-Tal 80 % der Schadstoffemissionen auf die Holzheizungen in Privathaushalten zurückzuführen
  • Auch die Industrie spielt eine zentrale Rolle für die Luftqualität. In Frankreich trägt sie insbesondere zur Luftverschmutzung durch Schwefeldioxid (SO2), flüchtige organische Verbindungen ohne Methan (NMVOC), Feinstaub (PM10) und Stickstoffoxid (NOₓ) bei. Die Agentur des französischen Umweltministeriums Airparif geht davon aus, dass über 50 % der Schwefeldioxidbelastung im Großraum Paris auf industrielle Tätigkeiten zurückzuführen sind.
  • Auch die Land- und Forstwirtschaft trägt auf signifikante Weise zur Luftverschmutzung bei. Gemäß dem durch das technische Studienzentrum Citepa erstellten Bericht SECTEN 2021 ist dieser Sektor für 93 % der Ammoniakproduktion (NH3), 42 % der NMVOC-Emissionen, 25 % der PM10-Emissionen und 11 % der PM2.5-Emissionen verantwortlich.
  • Auch der nicht straßengebundene Verkehr und insbesondere der Flugverkehr spielt eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Neben dem für die globale Erwärmung verantwortlichen CO2 verunreinigt das Fliegen die Luft durch Feinstaub, darunter vorrangig Stickoxide (NOₓ), Kondensstreifen, Schwefeldioxid (SO2) und Kohlenstoffpartikel.

 

Eine ernstzunehmende Gefahr für die öffentliche Gesundheit

 

Die Luftverschmutzung hat signifikante Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit und unsere Umwelt. Allein in Frankreich ist die Luftverschmutzung pro Jahr für mindestens 40.000 Todesfälle verantwortlich. Das Wissen um die Art und Weise ihrer Entstehung sowie die Identifizierung der wichtigsten Ursachen für die Luftverschmutzung sind für eine optimale Bekämpfung dieser Bedrohung entscheidend. Positiv anzumerken ist jedoch, dass die Emissionen von Luftschadstoffen in Frankreich seit 1990 rückläufig sind (Schwermetalle, versauernde und eutrophierende Schadstoffe, Partikel, persistente organische Schadstoffe).

Entdecken Sie weitere Fragen

Das vermehrte Aufkommen von Elektroautos verspricht, die globale Erwärmung zu begrenzen und die Luftverschmutzung zu bekämpfen. Letztere ist allein in Europa Jahr für Jahr für 307.000 vorzeitige Todesfälle verantwortlich. Leider stellt die Elektrisierung der Automobilmobilbranche jedoch keine Wunderlösung dar. Die Herstellung dieser neuen Fahrzeugtypen benötigt viel Energie und je nach Energiequelle kann sich auch ihre Aufladung CO₂-intensiv gestalten. Zudem setzen Elektrofahrzeuge – wie auch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor – während der Fahrt fortlaufend feine Reibungspartikel frei.
Weltweit sind circa 1,4 Milliarden Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs. Entlang ihres gesamten Lebenszyklus beanspruchen diese Fahrzeuge eine Vielzahl von Rohstoffen und verursachen CO₂-Emissionen und Feinstaub, die unsere Gesundheit und unseren Planeten nachhaltig schädigen. In einer idealen Welt sollten wir so weit wie möglich auf das Auto verzichten und stattdessen auf umweltfreundlichere Fortbewegungsmittel umsteigen: zu Fuß gehen, Fahrrad fahren oder die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. In der täglichen Realität ist es allerdings oft schwer, auf das Auto zu verzichten. Indem wir unser Verhalten anpassen, können wir jedoch alle unseren Teil dazu beitragen, die Umweltverschmutzung beim Autofahren so weit wie möglich zu reduzieren.
Der gesundheitsschädliche Feinstaub kann Atemwegs- und Lungenbeschwerden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie neurodegenerative Erkrankungen verursachen und verschlimmern. Dieses Gesundheitsrisiko kann durch den Einsatz von Partikelfiltern am Auto reduziert werden: Die in den Abgasanlagen oder Bremssystemen installierten Filter reduzieren die von den Fahrzeugen in Form von Partikeln ausgestoßenen Schadstoffe. Dabei unterscheidet man zwei Arten von Partikelfiltern: Filter zum Auffangen der Abgaspartikel von Diesel- und Benzinfahrzeugen und Filter zum Abfangen von durch Bremsabrieb entstehendem Feinstaub.